Nach dem erfolgreichen Abschneiden der DTB-Youngster im Vorjahr begeisterten die deutschen Spielerinnen und Spieler auch bei den diesjährigen ITF German Juniors, die bereits zum vierten
Mal auf der idyllischen Anlage des TC Bamberg ausgetragen wurden.
Neben dem idealen Tenniswetter, das teilweise sogar frühsommerliche Temperaturen hervorbrachte, führten die Darbietungen der internationalen Nachwuchstalente in den Pfingstferien zu neuen
Zuschauerrekorden, die in knapp 500 Besucher am Finalsonntag gipfelten.
Die Favoritenbürde bei den Junioren hatte Jamie Mackenzie vom Rochusclub Düsseldorf zu tragen, der das Teilnehmerfeld als topgesetzter Spieler anführte. Trotz der Umstellung von komplett anders
zu spielenden Plätzen und Bällen von seiner Teilnahme beim Junioren-Grand-Slam-Turnier in Paris präsentierte der 17-jährige von Beginn an immer gute Lösungen und fand im weiteren Turnierverlauf,
in dem er einzig gegen den Finnen Linus Lagerbohm einen Satz abgeben musste, immer mehr zu seinem druckvollen Spiel. Auf sein komplettes A-Spiel konnte der Weltranglisten-26. dann im Endspiel
gegen den Spanier Tito Chavez zurückgreifen, den er im Finale mit 6:1, 6:2 regelrecht deklassierte.
Majdandzic mit Marathon-Qualitäten
Begeisternde Auftritte lieferte bei den Jungs aus deutscher Sicht auch Wildcard-Spieler Oliver Majdandzic vom TC Brackwede ab. Nachdem der 17-jährige zum Auftakt den Marokkaner Ali Missoum in
mehr als dreieinhalb Stunden niederringen konnte, legte er im nächsten Match diesbezüglich noch einmal nach. Nach 4:12 Stunden besiegte er den Australier Jake Dembo in drei hartumkämpften Sätzen
und stellte damit vorerst den Rekord für die längste Begegnung auf. Kaum zu glauben, dass der US-Amerikaner Dominick Mosejczuk die Bestmarke am Folgetag bei seinem Dreisatz-Erfolg gegen den
Brasilianer Mosejczuk, bei dem er sogar sechs Matchbälle abwehren konnte, auf 4:40 Stunden hochschrauben konnte. Aus nachvollziehbaren Gründen mussten sich die beiden Sieger der Rekordmatches in
der jeweils anschließenden Runde endgültig geschlagen geben.
DTB-Mädels überzeugen mit hoher Leistungsdichte
Geschlossen starke Auftritte, mit drei Habfinalistinnen im Einzel, lieferten die deutschen Spielerinnen beim Jugend-Weltranglisten-Turnier der Kategorie J300 ab. Nur denkbar knapp rauschte die
mit Position 4 höchstgesetzte DTB-Spielerin Eva Bennemann am Titel vorbei. Nach überzeugenden Auftritten im Turnierverlauf schaffte die French-Open-Doppelsiegerin aus Dortmund mit ihrem
Halbfinal-Erfolg gegen ihre 14-jährige Landsfrau Ida Wobker vom Porsche Junior Team den Einzug ins Endspiel. Dort fand sie mit der 15-jährigen Brasilianerin Victoria Luiza Barros die
Vorjahresfinalistin und Nr. 1 des Turniers vor, die sich in der Runde der letzten Vier gegen die 17-jährige Stuttgarterin Victoria Pohle nur äußerst knapp im Tiebreak des dritten Durchgangs
behaupten konnte. Im Finale dominierte die 17-jährige Bennemann den ersten Satz komplett, ehe sie von einer Regenpause und einer immer stärker aufspielenden Gegnerin noch mit 6:1, 4:6, 3:6
gestoppt wurde.
Botschafter des Turniers ist kein Geringerer als der zweimalige French-Open-Champion im Doppel Kevin Krawietz, der sich 2009 selbst in die Siegerliste des Turniers eintragen konnte. Für den Coburger ist klar, Junior Events dieser Größenordnung im eigenen Land bilden die Basis, um die nötige Erfahrung und wichtige Punkte auf dem Weg zum Profi zu sammeln. Neben Kevin haben auch gestanden Profis wie Daniel Medvedev (ATP 3), Gael Monfils (ATP 15), Anna-Lena Friedsam (WTA 50) oder auch Tennis-Legende Boris Becker das Turnier bereits gewonnen.